Literaturwerkstatt Gymnasium am Hoptbühl

Herzlich willkommen auf unserer Seite!





Im Folgenden möchten wir Ihnen nun einen kleinen Einblick in unsere Arbeit geben.


„Wer vergisst, wiederholt die Fehler der Vergangenheit …“ (Aya Yven)

Klar, die Zeit unter der Regierung Hitlers und seiner Nationalsozialisten wird wahrscheinlich nie vergessen werden. Und das ist auch wichtig. Denn nur, wenn man weiß, was damals passiert ist und wie viele Menschen unschuldig umgebracht worden sind, kann man es in der Zukunft besser machen.
Und genau das wollten wir mit unserem Projekt „Mensch – Das Lieben und Sterben des Marian Lewicki“ erreichen: Dass sich die Menschen erinnern und dass die vielen Menschen, die damals gestorben sind, nicht in Vergessenheit geraten. Wir, das sind acht Schüler aus den ehemaligen Klassen 9 bis 12, die alle eins gemeinsam haben – wir schreiben für unser Leben gern. Egal ob zu Hause oder in der „Literaturwerkstatt“.
Die „Literaturwerkstatt“ ist die Literatur-Arbeitsgemeinschaft des Gymnasiums am Hoptbühl in Villingen-Schwenningen.
Im November 2006 nahmen wir wie seit einigen Jahren schon mit selbst verfassten Gedichten und Texten an der Veranstaltung der Stadt Villingen-Schwenningen zur Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938 teil. Nach der bewegenden nächtlichen Gedenkstunde beschäftigte uns die tragische Geschichte von Marian Lewicki, einem polnischen Zwangsarbeiter und seiner Villinger Freundin. Die Arbeitsgruppe informierte sich über den Fall und sammelte die wenigen Angaben, die bekannt sind. Bisher war uns nie so deutlich bewusst gewesen, dass auch in Villingen und Umgebung so schreckliche Dinge geschehen sind. Wir waren schockiert und beschlossen, die Geschichte von Marian Lewicki und seiner Villinger Freundin literarisch zu bearbeiten. Ein Theaterstück sollte entstehen. Wir wollten das Geschehen von 1943 dem Vergessen entreißen und den beiden Opfern des Nazi-Terrors ein kleines literarisches Denkmal setzen, nachdem viele Jahre der Fall verdrängt worden war. In der Auseinandersetzung mit dem heutigen Rechtsradikalismus wollten wir Position beziehen.
So entstand Szene um Szene. Wir versetzten uns in die Perspektive der beiden und versuchten auch die Zeitumstände des Zweiten Weltkriegs realistisch einzufangen. Eine Mitschülerin, deren Eltern aus Polen stammen, sang uns ein polnisches Lied vor, das wir in das Stück einbauten, nachdem es ein Kollege unseres betreuenden Lehrers übersetzt hatte. Bei allen Beteiligten entstand ein vertieftes Interesse an Polen und ein neues Verständnis für die Bedeutung der deutsch-polnischen Verständigung.
Im Frühjahr 2007 war unser Theaterstück  fertig und bekam den Titel „Mensch! Das Lieben und Sterben des Marian Lewicki“.
Später schrieb die Literaturwerkstatt das Theaterstück in ein Drehbuch um. Der Film "Die Poleneiche" entstand. Der Erfolg war groß. Fünf Vorstellungen waren ausverkauft, über 500 Menschen haben den Film gesehen, junge und alte. Presseartikel erschienen und in unserer Heimatstadt kam ein Gespräch über das Verbrechen an Marian und über das lange Verdrängen in Gang.
Durch die Vermittlung von Jan Makrocki wurde das Theaterstück im Januar 2008 von polnischen Studenten an der Universität Lodz ins Polnische übersetzt. Autoren, Darsteller und Filmer wurden im April 2008 nach Polen eingeladen und trafen mit polnischen Schülern und Studenten zusammen. Weitere Kontakte sind geplant.

Der Fall Lewicki - und heute?Auszüge aus unserem TheaterstückAutoren über das StückDer Film "Die Poleneiche"Presse/StimmenKontakt mit PolenImpressum