im Wandel


Neu gestaltete Gedenkräume im Konzentrationslager Bergen-Belsen

Am 29.10.2007 wurde das neue KZ-Dokumentationszentrum auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers/Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zweck des Dokumentationszentrums ist die Aufrechterhaltung der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus im Kriegsgefangenenlager und Konzentrationslager Bergen-Belsen.




Die neugestaltete Gedenkstätte

Der "Steinerne Weg" und die Lage des Gebäudes

Der Gang auf das Gelände Beginnt als „Steinerner Weg“ am Vorplatz der Gedenkstätte und zieht sich komplett durch das Dokumentatioszentrum hindurch. Anschließend führt er den Besucher weiter auf das ehemalige Lagergelände. Der Weg durch das Gebäude soll die Verbindung von Außenanlagen und Architektur darstellen.
Das neue Gebäude ist 200 Meter lang und 18 Meter breit, es besteht aus Sichtbeton und ist mit Absicht eher karg gestaltet, damit eine aussagekräftige und etwas bedrückende Stimmung zustande kommt.
Das Gebäude ist neben dem Gelände des ehemaligen Lagers errichtet und befindet sich nur wenige Meter über die ehemalige Lagergrenze hinaus. Durch die verschiedenen Raumhöhen und den gezielten Ausblick am Kopfende des Zentrums, da das Gebäude ansonsten geschlossen ist, soll der Besucher Abstand von seiner Alltagswelt bekommen und sich auf die verschiedenen Themeninhalte konzentrieren können.

Die Aufteilung des Gebäudes

Die Umsetzung des geplanten Konzepts der Gedenkstätte Bergen-Belsen ist wie folgt geschehen:
Das Dokumentationszentrum selbst ist gedanklich in zwei Ebenen unterteilt:
Auf der linken Seite des Gebäudes werden Lebensgeschichten, Videointerviews, Daten und Bilder in Ordnern und an Computern bereitgestellt. Sie sollen den einzelnen Menschen in der anonymen Masse von Opfern nicht in Vergessenheit geraten lassen, die Interviews leisten ebenfalls ihren Beitrag die Erinnerung an einzelne Menschen aufrecht zu erhalten.

Auf der rechten Seite befindet sich eine Dokumentation der Ereignisse an diesen Ort. Sie sollen dem Besucher den historischen Ort erkennen lassen und ihm die Verbrechen an den Menschen im Konzentrationslager sowie dem Kriegsgefangenenlager verdeutlichen. Es wird aber auch die Geschichte des DP-Camps (von 1945-1950) dargestellt. 
Im Dokumentationszentrum sind Aussparungen im Boden, in die Vitrinen eingelassen sind, diese Vitrinen beinhalten originale Gegenstände aus dem ehemaligen Konzentrationslager aber auch Nachbildungen von Arbeitsmaterialien oder anderen Gegenständen aus der Zeit des Lagers.
Inmitten des Dokumentationszentrums befindet sich ein Turm, in dem (meist am Ende von Führungen) ein Film über die Zustände des Lagers direkt nach der Befreiung durch die britischen Truppen gezeigt wird. Dieser Film schildert die katastrophalen Zustände, in den die Menschen im Konzentrationslager leben mussten.
Die genauen Zahlen der Todesopfer des Konzentrationslagers Bergen-Belsen konnten aufgrund der Vernichtung fast aller Dokumente durch die SS nicht näher bestimmt werden.
Um diese Zahlen genauer ermitteln zu können, wurde 1995 ein Gedenkbuch veröffentlicht in diesen stehen Namen und biographische Daten von etwa 25.000 Opfern des Konzentrationslagers. Weiterhin wird (meist zu Beginn von Führungen) ein Modell des Lagers gezeigt, um die ungefähre Struktur zu verdeutlichen. Dieses Modell wurde Luftbildaufnahmen aus einem Flugzeug der Royal Air Force von 1944 nachempfunden.





Ein Modell des Lagers Bergen Belsen

Die Aufgaben des Dokumentationszentrums

Die Aufgabe des Dokumentationszentrums ist es als Speicher für alle bislang gesammelten und zukünftig noch hinzukommenden Quellen zu dienen und sie aufzubewahren und der Forschung wie der Pädagogik zur Verfügung zu stellen.
Des Weiteren soll in dem Zentrum die Geschichte von Bergen-Belsen umfassend erzählt und veranschaulicht werden. Die Ausstellung soll den Ort für die Besucher unvergesslich machen und die Menschen, die im Konzentrationslager oder Kriegsgefangenenlager waren, sollen im Mittelpunkt stehen und niemals in Vergessenheit geraten.

Unser Besuch im Dokumentationszentrum Bergen-Belsen

Im Februar dieses Jahres besuchte unser Seminarfachkurs das neu gestaltete Dokumentationszentrum in Bergen Belsen. Der Kurs bekam im Rahmen einer Führung auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers beispielsweise das Denkmal für die russischen Kriegsgefangenen und das neue Dokumentationszentrum gezeigt
Meiner Meinung nach ist der Bau des Informations- und Dokumentationszentrum gelungen und eine sinnvolle Tat gewesen, da die Menschen, die so etwas Schlimmes erlebt haben, nie in Vergessenheit geraten dürfen. Man erfährt viel über die damalige Lage und kann sich durch vielseitige Medienangebote und Informationsmöglichkeiten sehr gut in die damalige Situation und in das Leiden der Menschen hineinversetzen.

Gefallen hat mir auch die Lage des Zentrums, weil man am Kopfende des Gebäudes einen direkten Blick auf das Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers hat und auf den historischen Ort blickt, an dem alles stattgefunden hat.

Außerdem finde ich es bemerkenswert, das der Bund Gedenkstätten wie Bergen-Belsen fördert und so immer neue Forschungsprojekte zur Geschichte des Lagers aufgenommen werden können.

Die Besichtigung mit meinem "Seminarfach-Kurs" hat meine Vorstellungen von der Gedenkstätte Bergen-Belsen übertroffen. Die Führung, an der wir teilgenommen haben, hat einem das Geschehen sehr nahe gebracht und man konnte sich so die tragischen Schicksale der Betroffenen besser vorstellen.

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