Helmut Roloff nach 1945


Nachdem Helmut Roloff 1943 aus seiner Haft entlassen wurde begann er eine Meisterklasse an der Hochschule für Musik zu unterrichten, außerdem gab er wieder Konzerte, bei denen er unter anderem Hindemith, Prokofjew, und Strawinsky spielte. Seine Klavierabende verlangten aber sowohl ihm, als auch dem Publikum einiges ab, denn meist wurde in unbeheizten kargen Sälen gespielt. 1948 heiratete Helmut Roloff Inge Robiller, die nach dem Krieg eine seiner ersten Studentinnen war, und wurde zwei Jahre später zum Professor ernannt. Die Vergangenheit verfolgte Helmut Roloff noch bis zu seinem Tod. Man wollte Interviews mit ihm führen und dabei generell die ,,Rote Kapelle’’ als sowjetisches Spionagenetz darstellen, da sich während der Zeit des ,,Kalten Krieges’’ Heldengeschichten nur sehr schlecht verkaufen ließen. Auch in dem 1971 erschienenden Film über die ,,Rote Kapelle’’ wurde keinerlei Kritik gegenüber der Sowjetunion geäußert und der KPD sogar eine Führungsrolle in der ,,Roten Kapelle’’ zugeschrieben, welche sie bei weitem nicht gehabt hat. Politisch betätigte sich Helmut Roloff demnach nicht, er selbst meinte, es wäre mit seinem unabhängigen Geist kaum zu vereinbaren gewesen, irgendeiner Partei beizutreten.
Sein Leben widmete Roloff in diesen Zeiten der Musik. Er spielte mittlerweile auf allen Kontinenten auch als Solist unter Dirigenten wie Herbert von Karajan, Sergiu Celibidache und Kurt Masur. 1980 musste er jedoch zurückstecken, denn ein Schlaganfall lähmte ihn halbseitig, worauf er nicht mehr spielen, sondern nur noch unterrichten konnte. Helmut Roloff genoss seine letzten Lebensjahre im eigenen Garten in Berlin, den er zu einer urwaldähnlichen, wuchernden Landschaft herangezüchtet hatte. Hier ging er zuweilen noch spazieren, bis er am Ende nur noch auf einem Stuhl saß und ihn betrachtete. Helmut Roloff starb im Herbst 2001, im Alter von neunundachtzig Jahren.


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