Geschichte - 12a
Adolf Eichmann - ein böser Mensch?
19. März 1906 | Eichmann wird in Solingen geboren (Eltern: Adolf und Maria geb. Schefferling Eichmann) |
1914 | Umzug nach Linz (Realschule, ohne Abschluss) |
1919-1921 | Besuch Bundeslehranstalt für Elektrotechnik, Maschinenbau & Hochbau in Linz, ohne Abschluss |
1923-1932 | Bergarbeiter, Verkäufer „Oberösterreichischer Elektrobau“, Vertreter „Vaccuum Oil Company“ in Wien |
1927 | Beitritt deutsch-österreichischer Frontkämpferbund |
1932 | Mitglied österreichischer NSDAP & SS |
14-monatige militärische Ausbildung in Bayern durch die SS Aufnahme in den SD | |
ab (1. Oktober) 1934 | Referententätigkeit im SD-Hauptamt Berlin |
übernimmt „Referat-Juden“ erzwungene Emigration lernt Hebräisch, Jiddisch | |
1938 | 150000 Juden verlassen zwangsweise das Land |
1939 | Leitung der Reichszentrale für jüdische Auswanderung in Berlin - zentrale Figur der Deportation von über 4 Millionen Juden in Ghettos und Konzentrationslager |
9. November 1941 | SS-Obersturmbannführer |
erste Reise nach Auschwitz | |
Protokollführer Wannsee-Konferenz | |
1945 | nach Kriegsende Flucht aus amerikanischer Internierungshaft |
1945-1950 | mit gefälschten Papieren lebt Eichmann in Deutschland |
arbeitet als Holzarbeiter in der Lüneburger Heide | |
Emigration dach Argentinien | |
Name: Ricardo Kiemerrl in Buenos Aires | |
Seine Frau und die drei Söhne kommen nach | |
Anstellung bei Daimler-Benz | |
11. Mai 1960 | nach langer Beobachtung wird Eichmann vom israelischen Geheimdienst Mossad festgenommen |
20. Mai 1960 | Entführung nach Israel |
April-Dezember 1961 | Eichmann-Prozess |
Verurteilung zum Tod | |
1962 | Vollstreckung im Gefängnis in Ramlen bei Tel-Aviv |
Adolf Eichmann |
„Was er getan habe, habe er getan, er wolle nichts abstreiten; vielmehr sei er bereit, „als abschreckendes Beispiel für alle Antisemiten der Länder dieser Erde“ sich selbst öffentlich zu erhängen.“
„Reue ist etwas für kleine Kinder.“ (Eichmann selbst)
„Ein Mann mit sehr positiven Ideen.“ (ein Pfarrer, der Eichmann regelmäßig im Gefängnis besuchte)
„...die verbrecherische Natur seiner Handlungen sei ihm wie allen „normal Empfindenden“ klar gewesen“
„…von Haus aus kannte ich keinen Hass gegen Juden, denn die ganze Erziehung durch meine Mutter und meinen Vater war streng christlich, und meine Mutter hatte durch ihre z. T. Jüdische Verwandtschaft eben hier andere Vorstellungen, wie sie an sich langläufig in SS-Kreisen üblich gewesen waren.“ (Eichmann selbst)
aus: H. Arendt: Eichmann in Jerusalem; München 2006